Anwendungsbeispiele für Interkulturelles Training
Viele deutsche Unternehmen arbeiten international und bilden Teams über Länder und Grenzen hinweg. Dienstleistungen werden außerhalb von Deutschland eingekauft oder Geschäftspartner*innen sitzen im Ausland. Doch bei der internationalen Zusammenarbeit kommt es oft zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten. Interkulturelles Training unterstützt dabei, interkulturellen Geschäftsbeziehungen eine solide Basis zu geben. Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar typische Anwendungsfälle für interkulturelles Training vor.
Internationale Zusammenarbeit
Menschen, die international arbeiten, kennen das: An unerwarteten Stellen kommt es zu Missverständnissen zwischen deutschen und ausländischen Geschäftspartner*innen. Oft sind diese Schwierigkeiten auf kulturelle Faktoren zurückzuführen: Die Art und Weise, wie Meetings aufgesetzt und durchgeführt werden, welche Erwartungen im Raum stehen und welche Form von Führung gewünscht ist, ist je nach kulturellem Kontext unterschiedlich.
Das Fundament legen
Interkulturelle Vorbereitung beginnt idealerweise bereits, bevor die Zusammenarbeit startet. Soll z. B. ein Geschäftsbereich in ein anderes Land ausgelagert und dadurch verstärkt mit einheimischen Kräften zusammengearbeitet werden, so sollten beide Seiten wissen, was auf sie zukommt und welche kulturellen Unterschiede sie erwarten.
Es ist hilfreich, sich die Anforderungen an Führungskräfte, die in den unterschiedlichen Kulturen vorherrschen, bewusst zu machen. Auch Vorstellungen von Autonomie oder die Genauigkeit von Anweisungen unterscheiden sich. Dies sind Aspekte, die bereits im Vorfeld bedacht werden sollten, um Prozesse von Anfang an so gestalten, dass die Zusammenarbeit möglichst effizient funktioniert.
Vorbereitung auf den Auslandseinsatz
Damit eine Auslandsentsendung erfolgreich sein kann, sollte ihr immer ein interkulturelles Training vorausgehen: Mitarbeitende, die ins Ausland entsendet werden sollen, erhalten in wenigen Tagen kompaktes Wissen über die (Business-)Kultur des Ziellandes.
Diese Entsendetrainings bereiten Fach- und Führungskräfte individuell und gezielt auf ihre Auslandseinsätze vor. Die persönliche Situation steht dabei im Vordergrund. So geht es nicht nur um Business-Themen, sondern auch das Leben vor Ort wird thematisiert: Alltagsherausforderungen, Möglichkeiten der Kinderbetreuung und Schule oder berufliche Perspektiven für mitausreisende Ehepartner*innen – all dies kann hier angesprochen werden. Natürlich gilt dies auch für Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, um hier eine Tätigkeit aufzunehmen.
Ländertrainings für Teams garantieren eine weiche Landung
Im Falle der Auslandsentsendung einer Führungskraft ist es sinnvoll, nicht nur die Entsendeten zu schulen, sondern auch das Team, mit dem sie zusammenarbeiten werden. Erwartungen unterscheiden sich – und zwar in beide Richtungen.
Die etablierten Führungsinstrumente der Herkunftskultur sind in der neuen Kultur oft wirkungslos. Auch der Führungsstil, den die Mitarbeitenden erwarten, ist nicht überall gleich. So wird in manchen Kulturen viel Wert daraufgelegt, eigenständig handeln zu können, während in anderen klare Instruktionen erwartet werden. Ist dies im Vorfeld bekannt, wird die Zusammenarbeit erfolgreicher anlaufen.
Führungskräfte- und Teamtrainings für den Notfall
Oft kommt es im Laufe eines Projektes plötzlich zum Eklat: Sich anbahnender Unmut wurde von der Gegenseite nicht ausreichend wahrgenommen, unterschiedliche Kommunikationsformen erschwerten einen produktiven Austausch und nun ist das Klima vergiftet und beide Seiten sehen die jeweils andere in der Schuld. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Zusammenarbeit bereits auf der Kippe steht, kann mit einem guten interkulturellen Training für Führungskräfte und Teams das Projekt oft noch gerettet werden.
Hier ist besonderes Fingerspitzengefühl von Seiten der Trainer*innen erforderlich, denn schließlich geht es bei beiden Seiten um viel. Im Vordergrund steht die Situation und wie sie gerettet werden kann. Daher bietet sich für das interkulturelle Training oft ein mehrstufiges Konzept an, in dem Schlüsselpersonen gezielt geschult, und beide Teams – einzeln und gemeinsam – trainiert werden.
Cultural Awareness Trainings als Allrounder
Selbst wenn die internationale Zusammenarbeit sich nicht auf eine einzelne Zielkultur konzentriert, helfen interkulturelle Trainings dabei, ein Bewusstsein für kulturelle Unterschiede zu entwickeln und Strategien zu erarbeiten, die kulturübergreifend die internationale Zusammenarbeit verbessern.
Bei einem solchen Cultural Awareness Training stehen Selbsterkenntnis und Erfahrung im Zentrum. Durch Simulationen interkultureller Begegnungssituationen werden in einem geschützten Raum Handlungsstrategien erprobt und verfeinert.
Die Carl Duisberg Centren bieten eine Vielzahl an Interkulturellen Trainings für Unternehmen an, darunter auch das Konzept „Working across Cultures“. Dies unterstützt Sie bei Ihren internationalen Herausforderungen und vermittelt praktisches Handlungswissen.