Leading Across Cultures – Führung kulturell diverser Teams
In einer zunehmend globalisierten Wirtschaft ist das Auslagern von Geschäftsbereichen ins Ausland und die Bildung internationaler Teams zur Norm geworden. Zahlreiche Unternehmen verlagern nicht mehr nur Produktionsschritte, sondern auch administrative Tätigkeiten ins Ausland, wo sie in enger Verbindung mit ihrer deutsche Zentrale stehen. Es entstehen kulturell gemischte Teams, die virtuell zusammenarbeiten, über Kontinente und Zeitzonen verteilt sind und auf Englisch kommunizieren. Das stellt Führungskräfte vor neue Herausforderungen.
Anforderungen an Führungskräfte internationaler Teams
Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, internationale Teams remote zu leiten und trotz großer Veränderungsdynamik eine Teamkultur zu schaffen. „Leading across Cultures“ bedeutet, dass die Teamleitung kulturelle Unterschiede im Team moderieren muss und sich den verschiedenen Erwartungen bewusst ist, die aus den Führungskulturen der Teammitglieder erwachsen. Es geht nicht nur um fachliche Kompetenzen, sondern auch um interkulturelles Verständnis. Traditionelle Führungskräftetrainings vernachlässigen oft diese essenzielle Dimension, die für den Erfolg internationaler virtueller Zusammenarbeit entscheidend ist. Denn nicht alle Führungsinstrumente funktionieren in allen Kulturen.
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
Um in einem internationalen Kontext erfolgreich zu agieren, benötigen Führungskräfte Strategien für die Vermittlung zwischen unterschiedlichen Arbeitsstilen, Kommunikationsformen und vielen anderen Faktoren. Unterschiedliche Kulturen bringen unterschiedliche Erwartungen an die Führung mit sich, was in der virtuellen Zusammenarbeit oft zu Verwirrung führen kann. So wird in Indien z. B. erwartet, dass die Führungskraft eine enge Kontrolle über alle Vorgänge hat, in den USA hingegen erwarten die Mitarbeitenden, ihren Tätigkeiten weitgehend eigenverantwortlich nachgehen zu können. Sie würden sich durch zu enge Kontrolle bevormundet fühlen, während Inder*innen bei partizipativer Führung schnell das Gefühl bekommen könnten, dass die Führungskraft das Team nicht im Griff habe oder sich nicht ausreichend interessiere.
Eine respektvolle Kommunikation ist der Schlüssel, um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Dabei spielt auch das Verständnis kultureller Nuancen eine zentrale Rolle. Es kann z. B. in einem Team zu großen Problemen führen, wenn direkte und indirekte Kommunikation unmoderiert aufeinandertreffen. Durch den Einsatz geeigneter Kommunikationsmittel und den regelmäßigen Austausch im Team wird ein Gefühl von Zugehörigkeit und Verständnis gefördert.
Es gilt, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeitenden sicher fühlen, ihre Ideen und Perspektiven einzubringen. Die Bereitschaft, aktiv zuzuhören und Feedback konstruktiv zu integrieren, ist entscheidend, um die Synergien eines kulturell diversen Teams zu nutzen und dessen Innovationskraft zu steigern.
Interkulturelle Trainings für Führungskräfte
Ein interkulturelles Training trägt dazu bei, hier ein Bewusstsein zu entwickeln und für die Herausforderungen internationaler Führung zu sensibilisieren. Um jedoch ein tieferes Verständnis und kulturadäquate Führungsinstrumente und -strategien zu entwickeln, reicht ein einzelnes Training meist nicht aus. Führungskräfte sollten sich intensiv mit den Herausforderungen des interkulturellen Leaderships auseinandersetzen.
Die Führung internationaler Teams erfordert ein anderes Skill-Set. Erst mit einem Verständnis über die eigene Rolle und dem Wissen um mögliche Herausforderungen können Führungskräfte Strategien entwickeln, um die Potentiale ihrer Teams voll auszuschöpfen und eine positive Arbeitsatmosphäre zu fördern. Herkömmliche Führungskräfteprogramme berücksichtigen die interkulturelle Dynamik in kulturell diversen Teams oft zu wenig.
Wir bieten in unserer kostenfreien Virtual HR Lunch Break einen Einblick in die Herausforderungen international agierender Führungskräfte und geben Tipps für „Leading across cultures“.