Interkulturelles Know-how: 10 Tipps - Teil 2
Über interkulturelle Gepflogenheiten und kulturelle Brillen
In Teil 1 haben wir über Do’s & Dont’s aufgeklärt. Im heutigen Teil 2 geht es um Tipps zu interkulturellen Gepflogenheiten und welche Rolle die eigene kulturelle Brille spielt.
6) Menschen, egal welcher Kulturen sind doch im Grunde gleich!
7) In fremden Kulturen finde ich Manches ekelig!
8) Ich will mich aber nicht für den interkulturellen Kontakt verändern!
6) Menschen, egal welcher Kulturen sind doch im Grunde gleich!
Stimmt, biologisch gesehen sind wir Menschen mit geringen Unterschieden gleich. Ganz so leicht ist es aber doch nicht. Gesellschaften entwickeln aufgrund der Lebensbedingungen in ihrer Umwelt oder in Folge von Kriegen und Verdrängungen Überlebensstrategien, die sogar innerhalb einer einzigen Kultur unterschiedlich ausgeprägt sein können – etwa bei Land- und Stadtbevölkerung. Gleichheit ist ein politisches und soziales Ideal. Gerade wir individualistischen Westler interessieren uns für die Vielfalt in der Welt – wenn auch meist nur durch Bücher, Dokumentationen und Urlaubsreisen. Da heißt es, offen bleiben für den Perspektivwechsel.
7) In fremden Kulturen finde ich Manches ekelig!
Die Scheu vor fremden Gebräuchen ist groß. Dabei wird das Angebot, etwas „Ekeliges” zu tun oder zu essen, in der Regel aus reiner Gastfreundschaft gemacht. Wir essen Rind und Schwein, andere essen Schnecken und Insekten. Einige küssen und umarmen sich häufig, andere vermeiden den Körperkontakt. Die Gründe dafür liegen weit in der Geschichte zurück und hängen oft auch mit der jeweiligen Umwelt zusammen.
Es wird nicht verlangt, dass man etwas „Ekeliges” mag, doch sollte dem Brauch zumindest Respekt entgegengebracht werden, nicht Denunziation oder offensichtlicher Ekel. In jeder Kultur gibt es sprachliche und nonverbale Methoden, etwas höflich und kulturgerecht abzulehnen.
8) Ich will mich aber nicht für den interkulturellen Kontakt verändern!
Das verlangt niemand. Im Gegenteil - sobald uns klar wird, welche kulturelle Prägung, welche Wertesysteme und Verhaltensweisen uns selbst ausmachen, können wir besser zu uns stehen. Es gibt viele Dinge, die andere an uns bewundern!
Interkulturelle Sensibilität heißt, die Bereitschaft zu entwickeln, Dinge aus einer anderen Perspektive sehen zu wollen und zu können. So können wir Verständnis, vielleicht auch Anerkennung für andere Systeme empfinden. Sie sollen sich nicht selbst aufgeben, sondern erwerben zusätzliches Repertoire etwa an Kommunikationsstilen. Dies erleichtert in jedem Fall die Kommunikation für beide „Seiten”.
9) Ich weiß nicht, wann ich etwas falsch mache!
Aus eigenen Fehlern lernen – dafür braucht es Erfahrung und gute Antennen. Viele Kulturen verbergen geschickt ihre Gefühle. Da hilft es am ehesten, diplomatisch nachzufragen und möglichst schnell aus Fehlern zu lernen. Glücklicherweise haben Besucher aus anderen Kulturen anfänglich meist ein Bonuskonto, das ihnen erlaubt, Fehler zu machen. Besonders, wenn diese mit Humor erkannt und mit Höflichkeit „repariert” werden.
10) Die andere Seite sollte auch etwas lernen!
Die Erfahrung zeigt, dass Menschen mit mehr interkultureller Kompetenz erfolgreicher im internationalen Geschäft sind. Je mehr die anderen also von uns wissen, desto besser sind die Voraussetzungen. Wenn nur Sie die Gelegenheit zum interkulturellen Training hatten und Ihre Geschäftspartner nicht, teilen Sie Ihr Wissen und sprechen Sie mit ihnen. Das kann äußerst interessante Gespräche hervorbringen.
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