„Alle teilen das Ziel, mit interkulturellem Wissen Brücken zu bauen.“
Ein Interview mit Emily Verhee zur Trainerzertifizierung
Liebe Emily, welche Bedeutung hat interkulturelle Kompetenz in unserer Gesellschaft?
Unsere Gesellschaft wird immer bunter. Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen leben und arbeiten zusammen – das birgt Chancen, aber auch Herausforderungen. Interkulturelle Kompetenz ist dabei der Schlüssel, um Missverständnisse zu vermeiden, das Miteinander zu stärken und Brücken zwischen verschiedenen Kulturen zu bauen – sowohl im beruflichen als auch im gesellschaftlichen Kontext.
Warum ist interkulturelle Kompetenz für Unternehmen ein entscheidender Faktor?
Der Fachkräftemangel in Deutschland führt dazu, dass immer mehr internationale Mitarbeitende angeworben werden, was neue Anforderungen an Führungskräfte und Teams stellt. Zudem arbeiten Unternehmen zunehmend globaler – sei es durch Outsourcing oder durch Geschäftserweiterungen ins Ausland.
Der Erfolg solcher multikulturellen Teams hängt oft von der Fähigkeit ab, kulturelle Unterschiede zu verstehen und zu navigieren. Organisationen, die interkulturelle Kompetenzen fördern, schaffen Vertrauen und profitieren von innovativen Ansätzen, einer erhöhten Problemlösungsfähigkeit und einem besseren Arbeitsklima.
Die Carl Duisberg Centren bilden interkulturelle Trainer*innen aus. Kannst Du uns mehr darüber erzählen?
Sehr gerne. Seit 2011 bieten wir unsere interkulturelle Trainerzertifizierung an, die darauf abzielt, unseren Absolvent*innen tiefere Einblicke in kulturelle Dynamiken zu ermöglichen und sie zu befähigen, interkulturelle Trainings für jede Zielgruppe zu gestalten. Dabei erlernen sie nicht nur die nötigen theoretischen Grundlagen, sondern entwickeln auch die Kompetenzen, Trainings sowohl in Präsenz als auch online erfolgreich durchzuführen.
Wir stellen sicher, dass aktuelle Themen und Methoden, die für interkulturelle Trainings relevant sind, ein fester Bestandteil der Ausbildung bleiben.
Das klingt interessant. Wer genau kann daran teilnehmen?
Unsere Teilnehmenden sind genauso vielfältig wie die kulturellen Kontexte, in denen sie arbeiten möchten. Sie haben meist bereits persönliche interkulturelle Erfahrungen gesammelt und sind motiviert, das kulturübergreifende Arbeiten und Zusammenleben voranzutreiben. Ob aus beruflichen oder privaten Gründen – alle teilen das Ziel, mit interkulturellem Wissen Brücken zu bauen.
Und wie ist die Weiterbildung aufgebaut?
Die Zertifizierung besteht aus sieben Modulen mit insgesamt ca. 100 Trainingsstunden. Sie bereiten die Teilnehmenden umfassend auf die Tätigkeit als interkulturelle*r Trainer*in vor und fördern gezielt virtuelle Trainerkompetenzen. Jedes Modul ist praxisnah gestaltet und vermittelt Wissen durch eine Vielzahl interaktiver Methoden sowie praxisorientierte Übungen und Fallbeispiele. Die Weiterbildung dauert zwischen sechs und neun Monaten, und jede Gruppe umfasst maximal 12 Teilnehmende, um eine individuelle Betreuung zu gewährleisten.
Du sprachst eben von einer individuellen Betreuung der Teilnehmenden. Wie sieht das genau aus?
Unser Team steht den Teilnehmenden während der gesamten Weiterbildung als Ansprechpartner zur Seite. Unsere Rundumbetreuung endet jedoch nicht mit der Zertifizierung. Wir unterstützen die Absolvent*innen auf ihrem Weg und bieten viele Chancen, die eigene Trainerkarriere weiter auszubauen. Zum Beispiel durch Hospitationen bei interkulturellen Trainings, Teilnahme an Alumni-Treffen oder die Aufnahme in unseren Trainer*innen-Pool.
Magst Du uns noch einen Ausblick geben?
Unsere nächste Trainerzertifizierung startet am 10. Januar 2025. Eine tolle Chance für alle, die ihre interkulturelle Karriere voranbringen möchten. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. (lacht) Während der Weiterbildung haben die Teilnehmenden zahlreiche Möglichkeiten, sich mit anderen zu vernetzen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Der Austausch innerhalb der kleinen Gruppe stärkt nicht nur das Lernumfeld, sondern bietet auch die Gelegenheit, das berufliche Netzwerk für die Zukunft zu erweitern.
Vielen Dank, Emily!
Wenn Sie mehr über Emilys Erfahrungen als Absolventin der Trainerzertifizierung erfahren möchten, lesen Sie gerne das Interview dazu auf unserem Blog.
Weitere Informationen zur Weiterbildung finden Sie auf der Website.